Die dunklen Gewitterwolken aus Nordwesten ließen nichts Gutes hoffen, dass der Schaden aber so groß ausfallen würde, damit hatte niemand gerechnet. Die schweren Regenschauer vergangenen Mittwoch sorgten nicht nur für zahlreiche Feuerwehreinsätze im Stadtgebiet, auch die Hilfsorganisationen DLRG und DRK hatten mit den Regenschauern zu kämpfen. Ihre Zentralstation im Ostflügel des ehemaligen Freibads stand binnen kürzester Zeit 3cm unter Wasser. Die provisorische Lösung, die man im Sommer 1999 beziehen konnte sei für derartige Witterung nicht mehr geeignet, berichtet der DRK Vorsitzende Matthias Frick. Dieser war vorsorglich an die Zentralstation gekommen, denn bereits in der Vergangenheit hatte man bei derartigen Regenschauern Wasser im Gebäude. Vor allem die Holzwände auf der Rückseite und zum ehemaligen Durchgangsflügel des Freibades sind Schwachstellen. Mittlerweile ist die Rückwand so aufgeweicht, dass die Wassermaßen ungehindert ins Innere des Gebäudes gelangen können, so Frick. Die Materialschränke sowie die Personalspinde der Rettungskräfte waren teilweise komplett feucht, ebenso alles auf dem Boden. Betroffenen waren allerdings nicht nur persönliche Gegenstände wie Kleidung, Schuhe oder Handtücher, sondern vor allem das Sanitätsmaterial in und auf den Schränken. Besonders bitter ist der Verlust zweier Funkgeräte, die komplett beschädigt wurden. Über drei Stunden waren die Einsatzkräfte bis in die späten Abendstunden damit beschäftigt, die Schäden zu sichten und zu beseitigen. Beziffern kann Frick den Schaden noch nicht, er werde sich aber im vierstelligen Bereich bewegen. Ärgerlich, denn die zur Verfügung stehenden Mittel sind so schon knapp genug.
Gerade in so einem Moment wird der Ruf nach dem lange gehegten Wunsch der Rettungskräfte wieder laut. Allerdings scheint die gemeinsame Unterkunft noch in weiter Ferne zu sein. Bereits 1999 waren die Mittel knapp und so musste man DLRG und DRK vorläufig in dem Provisorium des damaligen Freibads unterbringen, welches nicht einmal über Sanitäranlagen verfügt und nur im Sommer mit Wasser versorgt wird. Durch die enge Zusammenarbeit beider Vereine entwickeln sich viele Synergieeffekte: Material, Räumlichkeiten, Fachwissen und Fahrzeuge werden gemeinschaftlich genutzt um die Kosten und Aufwendungen möglichst gering zu halten. Optimal wäre nun eine große Lösung mit Fahrzeughalle, Materiallager, Sanitäranlagen, Ausbildungsraum, Büro und Aufenthaltsraum – alles unter einem Dach. Im Moment sind Räumlichkeiten und Material über 6 Standorte im Stadtgebiet verteilt. Finanziell können beide dies unmöglich selbst realisieren. Die vorhandenen Mittel reichen gerade aus den Betrieb aufrecht zu erhalten, weiß Frick. Nur mit Hilfe der Kommune sei eine Realisierung dieses Projekts möglich. Durch den Umbau des Freibades fallen im Herbst 2005 zwei dieser Standorte weg, ob auch die Fahrzeughalle dem Umbau zum Opfer fällt ist noch ungewiss. Ein Ersatz sei bisher noch nicht in Sicht – im schlimmsten Falle stehe man ab Herbst auf der Straße, blickt Frick in eine ungewisse Zukunft. Eine adäquate Unterkunft wäre für die vielen jungen Mitglieder eine Bestätigung ihrer Arbeit und eine Honorierung ihrer Aufbauarbeit.