Das RAZ nimmt Formen an – Gemeinderat bewilligt Mittel für die FahrzeughalleÂ
Seit dem Spatenstich am 1. Mai 2007 hat sich einiges auf der Baustelle des Rettungs- und Ausbildungszentrums (RAZ) getan. Neben dem Freibad des aqua- balance Gesundheits- und Badepark Leimen baut dort gegenwärtig die Förderorganisation- Rettungsdienste Leimen e.V. (FORL) ein Gebäude, welches nach Fertigstellung den ortsansässigen Rettungsdiensten DLRG und DRK Leimen zur gemeinschaftlichen Nutzung zur Verfügung gestellt wird.
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Nach diesen gut zwölf Wochen gehen nunmehr die Rohbauarbeiten in die letzte Phase. Nachdem beim Spatenstich bereits gute Vorarbeit geleistet wurde, konnte mit schwerem Gerät das Erdreich ausgehoben werden, sodass Bodenplatte und Fundament für das RAZ gegossen werden konnten. Anschließend wurden die Wände des RAZ aus Porotonsteinen gemauert, die Vorräte an den roten Steinen nahmen Palette für Palette sichtbar ab. Tag für Tag wuchs das Gebäude in Höhe und Breite. Im Hauptgebäude musste zwischen Erd- und Obergeschoss ein Ringanker, Stahlbetonträger sowie die Bodenplatte für das Obergeschoss gegossen werden. In der letzten Woche konnten die Maurerarbeiten im Obergeschoss nunmehr abgeschlossen werden, unmittelbar im Anschluss begannen die Arbeiten am Dach. Somit konnte am 26. Juli 2007 der nächste Baufortschritt gefeiert werden – das Richtfest.
Wie bereits beim Spatenstich lachte auch an diesem Donnerstag die Sonne über dem RAZ. Bei strahlend blauem Himmel begrüßte der erste Vorsitzende Matthias Frick die anwesenden Gäste, unter denen sich neben den Mitgliedern der Hilfsorganisationen auch zahlreiche Vertreter der Stadtverwaltung, des Gemeinderates sowie der Sponsoren und Bauunternehmen befanden. Er verschwendete nicht viele Worte, die Taten und Ereignisse auf der Baustelle sprechen schließlich für sich, so Frick. Einen besonderen Dank richtete er an die Firmen Rauscher, Wienerberger, HeidelbergCement, Gramlich, Appel und Gebrüder Kaminski, die zum einen selbst Hand angelegt haben, aber auch durch Materialspenden erheblich zum Gelingen des Projekts beigetragen haben. Damit ist es der FORL schon jetzt gelungen, die anfangs erhofften Eigenleistungen in Höhe von über 50.000 Euro zu akquirieren.
Oberbürgermeister Wolfgang Ernst freute sich sichtlich über die Fortschritte auf der Baustelle. Er erinnerte, wie er noch vor kurzem an Ort und Stelle eigenhändig den Spatenstich durchgeführt hatte. Auf die Frage, ob denn nach den nächsten zwölf Wochen die Einweihung gefeiert werden dürfe, musste Frick die Euphorie bremsen. Man rechne mit der vollständigen Inbetriebnahme in einem Jahr, dennoch sollen Ende August die ersten Fahrzeuge in die Fahrzeughalle „Ost“ eingestellt werden.
Es folgte der Richtspruch durch die Zimmermannsleute:
Das Dachgebälk ist aufgerichtet,
auf uns´rer Arbeit lag Gedeih´n;
durch Tradition bin ich verpflichtet,
mit einem Spruch den Bau zu weih´n.
Wir haben heute Grund zur Freude,
nachdem die Arbeit ist vollbracht,
bald sind hier hilfsbereite Leute
vom DRK treu auf der Wacht.
Den Menschen drohen im Verkehr
Gefahren aller Art und Schwere;
oft gäb´ es keine Rettung mehr,
wenn´s Rote Kreuz zur Stell´ nicht wäre.
Hier wird gewiß so manches Leben,
das durch ein´ Unfall in Gefahr,
gerettet und zurückgegeben,
weil man hier in Bereitschaft war.
Auch Helfer finden hier beizeit
die Ausbildung in „Erster Hilfe“,
sie stehen fortan dort bereit,
wo Unheil droht durch Straßenknilche.
Und wie viel Lind´rung wird sie bringen,
die „Erste Hilf“, die hier gelehrt!
Und dabei wird vor allen Dingen
dem Unheil bei Beginn gewehrt.
D´rum mein´ ich, -so was muß man loben,
ich nehm´ mein Glas und ruf´ hier oben:
Das „Rote Kreuz“ und seine Helfer, sie leben hoch!!
Und dieses leeren Glases Scherben
Mögen Euer Glück bedeuten!
Nie mehr soll Unheil Euch verderben,
was wir gemeinsam hier bereiten.
Nach dem offiziellen Teil der Veranstaltung hatten die Gäste dann Zeit für eine ausführliche Baubesichtigung oder konnten sich mit kühlen Getränken und Leckereien vom Grill stärken.
Eine wichtige Entscheidung fiel dann schließlich noch am Abend auf der Gemeinderatssitzung der Großen Kreisstadt. Unter dem Tagesordnungspunkt Elf ging es nämlich um die Gelder für den Neubau der Fahrzeughalle „West“. Diese hätte gemäß der ursprünglichen Planung erhalten bleiben sollen. Ein Gutachter wies im Frühjahr jedoch auf eklatante Mängel hin, weshalb der Gemeinderat in seiner Sitzung vom 22. Februar 2007 bereits dem Abriss und anschließenden Neubau zugestimmt hatte. Mit einer breiten Mehrheit, bei lediglich zwei Gegenstimmen der Stadträte Balzer und Jundt, stimmte der Rat der Bewilligung der Gelder zu. Somit können die Arbeiten auf der Baustelle ohne Verzögerung weiterlaufen und die Fertigstellung in einem Jahr bleibt realistisch.