Am vergangenen Samstag, den 30.1. trafen sich unsere Helfer, um die Banner und Schilder für unseren Blutspendetermin am 11. Februar aufzuhängen. Zwischenzeitlich begann es massiv zu schneien. Das BGF der DLRG Leimen, das in Gauangelloch und Lingental war, sah sich auf dem Rückweg dann auf der L600 zwischen Lingental und Leimen mit etlichen Fahrzeugen konfrontiert, die sich festgefahren hatten oder in den Graben bzw. an die Leitplanke gerutscht waren. Sofort begann die Besatzung damit die Situation zu ordnen. Sie sagten dem Rest der Helfer bescheid, die dann mit unseren anderen Allrad-Fahrzeugen nämlich dem MTW des DRK und dem TGF der DLRG mit Schaufeln, Spaten und warmen Decken zur Unterstützung kamen.
Parallel wurde die Polizei verständigt, die uns mitteilte, dass sie gerade keine freien Kräfte zur Verfügung hatte. Die Polizei forderte daraufhin das THW zur Unterstützung an und bat uns vorab schon mal die Strecke für den Verkehr zu sperren.
Wir begannen sofort damit die noch fahrtüchtigen Autos an den liegengebliebenen vorbei zu lotsen. Den anderen halfen wir mit anschieben, abschleppen oder freiräumen der Räder wieder weiter zu kommen.
So haben wir in der Zeit zwischen 18:20 Uhr und 21 Uhr die ca. 30 Fahrzeuge wieder flott gemacht und somit die gesamte Strecke frei gemacht. Danach wurde die Überwachung der Sperrung an das kurz vorher eingetroffene THW Wiesloch-Walldorf übergeben. Damit war dieser außergewöhnliche Einsatz für unsere 9 Helfer von DRK und DLRG beendet und wir fuhren zurück zum Rettungs- und Ausbildungszentrum, wo wir uns noch mit einer Suppe wärmten und stärkten bevor wir nach Hause gingen.
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Pressebericht aus der Rhein-Neckar-Zeitung vom 02.02.2010:
Retter behielten kühlen Kopf
Lob für Einsatz auf der L 600
Von Michael Walter
Leimen. Für Harald Kurzer war diese Aktion einfach “grandios”. “Hier haben verschiedene Rettungsdienste völlig unkompliziert und effektiv zusammengearbeitet”. Ein ungewöhnlicher und gleichermaßen anstrengender Schnee-Einsatz auf der L 600 zwischen Leimen und Leimen-Lingental am vergangenen Wochenende entlockte dem Polizeisprecher jene lobenden Worte – für die Aktiven des Leimener DLRG und des Roten Kreuzes, für das Technische Hilfswerk Wiesloch-Walldorf, die Technischen Betriebe Leimen sowie für die eigenen Kollegen des Wieslocher Reviers.
Ausgangspunkt für diesen Einsatz war das Vorhaben einiger Helfer, Schilder für einen Blutspende-Termin aufzuhängen.
Dabei waren sie mit dem allradbetriebene Bootsgruppenfahrzeug der DLRG in Gauangelloch und Lingental unterwegs. Zwischenzeitlich hatte es massiv zu schneien begonnen – und die DRK-Helfer sahen sich plötzlich auf ihrer Fahrt zurück nach Leimen auf der abschüssigen L 600 mit zahlreichen Fahrzeugen konfrontiert, die sich entweder in den Schneemassen festgefahren hatten oder gar in den Straßengraben und in die Leitplanke gerutscht waren. Eine chaotische Szenerie.
Rotkreuzler sperrten die Straße
Die Rotkreuzler zögerten nicht lange: Flugs wurde Verstärkung alarmiert und die Polizei informiert. Während wenig später zwei weitere Fahrzeuge des DRK und des DLRG mit Helfern, Schaufeln und Decken an der L 600 eintrafen, musste die Leitstelle leider verkünden, dass alle Polizeikräfte andernorts im Einsatz seien. “Wir hatten zu diesem Zeitpunkt fast 50 Unfälle gleichzeitig zu bearbeiten”, so Harald Kurzer dazu. Allerdings übernahm Schichtführer Klaus Wittmaier vom Wieslocher Revier die Koordination des rettungskräfteübergreifenden Einsatzes. Und ordnete die Sperrung der Straße an – durch die Aktiven von Rotem Kreuz und DLRG. Außerdem forderte er das Technische Hilfswerk an.
Neben der Durchführung der Sperrung gelang es den Helfern, noch fahrtüchtige Autos an den liegengebliebenen Fahrzeugen vorbei zu lotsen, weitere aus dem Schnee zu graben und andere frei zu schleppen. “Zwischen 18.20 und 21 Uhr wurden circa 30 Fahrzeuge wieder flott und die Strecke wieder frei gemacht”, so Kai Brümmer vom DRK in seiner Mitteilung. Anschließend lösten die Aktiven des THW die überraschend zum Einsatz gekommenen Leimener ab und Ãœbernahmen die Sperrung der Straße.
“Auch die Stadt und ihre Technischen Betriebe haben schnell reagiert und ihre Leute vor Ort geschickt”, lobt Harald Kurzer weiter. Die Steilstrecke der L 600 sei schließlich noch bis zum nächsten Morgen voll gesperrt geblieben. Bis die Schneeräumer der Straßenmeisterei in aller Frühe die Straße von der weißen “Pracht” befreiten. “Um fünf Uhr war alles weg.” Und alle Beteiligten konnten sich ihrer “grandiosen Arbeit” sicher sein.